Therapiebegleithunde Bad Kötzting

 
 

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Therapiehund?

Die Bezeichnung Therapiehund ist so nicht korrekt. Ein Hund alleine therapiert nicht. Der Einsatz des Hundes muss immer in Verbindung eines Pädagogen, Therapeuten, Arztes oder anderen pädagogischen und medizinischen Fachbereichen sein. Der Mensch stellt die Diagnose und richtet danach das jeweilige Trainingsziel aus. Hier zeigt sich die deutliche Abgrenzung zu einem sogenannten Besuchshund, der in der Regel von Ehrenamtlichen geführt wird und hauptsächlich dem allgemeinen Wohlbefinden dient.

Durch die Ausbildung, die Zertifizierung und die fortlaufenden Nachprüfungen werden die Hunde in den einzelnen Bereichen trainiert, sodass sie nicht nur einen absolut zuverlässigen Gehorsam erwerben, sondern auch unzählige Kommandos und Fähigkeiten erlernen. Dadurch werden sie zu einer Art Medium, ohne dabei instrumentalisiert zu werden. Der Tierschutz ist hier oberstes Gebot. 


Wie wird ein Pädagogik-/Therapiebegleithund ausgebildet?

Wir haben unsere Ausbildung über den TBD e.V. (Berufsverband Therapiebegleithunde Deutschland e.V.) absolviert. Hier wird zunächst der Hundeführer in der Theorie ausgebildet. Diese beinhaltet die Entwicklung des Hundes, Anatomie und Physiologie des Hundes, Grundlagen der Hundeerziehung und Erste Hilfe am Hund (praktische Durhführung).

Erst danach erfolgt der praktische Ausbildungsteil. Hier wird der Grundgehorsam, Fähigkeiten erarbeitet, die für den späteren Einsatz gebraucht werden und vor allem eine enge Bindung zwischen Mensch und Hund aufgebaut. Das Resultat ist keinesfalls ein sogenannter "Kadavergehorsam", wie oft im Hundesport erwartet und trainiert. Nach Bestehen der Prüfung wird ein Zertifikat und damit die Erlaubnis zum Einsatz für 2 Jahre erteilt. Danach muss eine Nachprüfung erfolgen, um zu gewährleisten, dass der Hund weiterhin bedenkenlos eingesetzt werden kann (auch Hunde altern, unterliegen hormonellen Schwankungen oder sind durch negative Erfahrungen und Lernprozesse nicht mehr wesensfest). Durch diese hohen Anforderungen grenzt sich die Ausbildung beim TBD von anderen Ausbildungen (oft Wochenendseminare) deutlich ab.


Übertragen sich Hundekrankheiten auf den Menschen?

Es gibt durchaus Erkrankungen, die vom Hund auf den Menschen oder vom Mensch auf den Hund, übertragen werden können. Diese nennt man Zoonosen. Aus diesem Grund ist ein fortlaufender Gesundheitsnachweis des Hundes (regelmäßig bestätigt durch den Tierarzt) unverzichtbar und PFLICHT! Auch hier zeigt sich erneut der große Unterschied zwischen den ehrenamtlichen Besuchshunden. Immer wieder ist zu beobachten, dass solche Hunde von Ehrenamtlichen oder unwissenden Therapeuten (die die Hunde ohne qualifizierte Ausbildung mitführen), Patienten und Bewohner (z.B. mit MRSA = multiresistenter Keim) besuchen. Ohne das nötige medizinische Fachwissen und eine fundierte Ausbildung ist ein solcher Einsatz unverantwortlich.


Warum ist der Einsatz des Hundes so sinnvoll?

  • der Hund, bewertet, korrigiert, bevormundet nicht
  • er hat keine Vorurteile
  • er lässt Fehler zu, ohne negativ darauf zu reagieren
  • er steigert das Selbstwertgefühl
  • er steigert die Motivation, Lern- und Leistungsbereitschaft
  • er wirkt als Katalysator und "Eisbrecher" in der Therapie
  • er bringt Abwechslung in den Therapiealltag
  • er zeigt eine bedingungslose Akzeptanz und Zuneigung
  • er hilft beim Stressabbau
  • er hebt das Gefühl von Einsamkeit und Isolation auf (vor allem bei Heimbewohnern)
  • er lässt Intimität zu (anfassen, streicheln, umarmen)
  • er wirkt regulierend auf das Herz-Kreislaufsystem (wissenschaftlich belegt)